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1971 - Erster Kontakt.
Steht die Wiege der deutschen Comicszene m Berlin? Auf jeden Fall gingen von dort Anfang der 70er Jahre entscheidende lmpulse aus, wie 1970 die Gründung der
INCOS (lnteressengemeinschaft Comic Strip) und die Bestandsaufnahme aller damals bekannten auf Deutsch erschienenen Comics durch Peter Skodzik, ohne die der erste Comic- Preiskatalog 1976 nicht möglich gewesen Skodziks
Standardwerk ,,Deutsche Comic-Bibliografie" erhellte dann 1978 die Comicwelt. Peter war auch der Erste, der mit Wäscher in Kontakt trat. Er arbeitete damals schon lange an seiner Comic-Bibliografie, die auch Comiczeichner
erfassen sollte.
In der Liste durfte der Name desjenigen, der so viele bedeutende Comics erschaffen hatte, einfach nicht fehlen. ln den Piccolo-Sonderbänden von Lehning hatte
Skodzik die Signatur ,,HR Wäscher" gefunden. Da der Zeichner damals für Bastei arbeitete, nahm er mit dem Verlag Kontakt auf, doch er bekam keine Auskunft. Skodzik ließ sich nicht entmutigen und durchforstete im Postamt
des Bahnhof Zoo sämtliche Telefonbücher der BRD nach dem Namen Wäscher. Nach stundenlangem Suchen wurde er im Telefonbuch von Celle fündig. Eine echte Leistung, denn Scheuen bei Celle in der Nähe Hannovers ist nicht gerade eine
Weltstadt.
Umgehend rief er bei Wäscher an. Dieser war erstaunt und hoch erfreut, dass sich erwachsene Menschen mit seinem Werk beschäftigen und lud Skodzik zu einem
lnterview nach Celle ein. Peter nahm seinen Sammlerkollegen Heinz-Jürgen Ehrig mit, der ein Tonbandgerät besaß. Sie wurden sehr freundlich aufgenommen und interviewten den Meister rund sechs Stunden lang. Damals war die
Lehning-Ära noch ganz frisch in Erinnerung. Doch leider ist dieses wertvolle Dokument verloren gegangen, ohne dass es publiziert wurde. Wir können allerdings das erste Foto zeigen, das von HRW in Umlauf kam – der Künstler gab
es den lnterviewern mit – und die erste Zeichnung für die Szene, die für Ehrigs Artikel in Comixene 5 entstanden ist.
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